„Der Mensch im Mittelpunkt der Arbeit“ – ein aussergewöhnlicher Jour fixe in der Ahorn-Residenz in Essen

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„Das Thema Altwerden, Pflege und die Suche nach einer rundum guten Versorgung betrifft uns alle irgendwann einmal, sei es wegen der alten Eltern oder weil wir für uns selbst später einmal eine professionelle und vor allem menschenwürdige Versorgung wünschen. Es ist für uns daher eine spannende Gelegenheit, über Ihre Arbeit vor und hinter den Kulissen zu erfahren.  Deshalb danken wir Ihnen und Ihrem Mann besonders herzlich für die Einladung in Ihr Haus. Schon allein an der Rezeption so herzlich empfangen zu werden, ist schön,“ führte Barbara Baratie in den Abend ein.

Elisabeth Krenn hatte an diesem Freitag zum Jour Fixe in die Ahorn-Residenz im Essner Süden eingeladen und 15 Unternehmerinnen waren dieser ganz besonderen Einladung gerne gefolgt.

„Der Mensch im Mittelpunkt der Arbeit“ – und das meinen Elisabeth und Wilhelm Krenn genauso.

vortrag annegret

Beide kommen aus der Pflege, Elisabeth Krenn kann auf eine weit über 30jährige Erfahrung als Stationsleiterin eines Krankenhauses in Kevelaer zurückschauen, Wilhelm Krenn kam als Schiffsoffizier zur Krankenpflege. Später, nach seiner aktiven Marinezeit und nach betriebswirtschaftlicher Ausbildung wechselte er auf die kaufmännische Seite in die Geschäftsleitung einer Senioren- und Pflegeeinrichtung.  Sie beide wussten also zumindest sowohl von der fachlichen als auch von der betriebswirtschaftlichen Seite, was auf sie zukam, als Wilhelm Krenn 2008 die Geschäfte der damaligen Arkanum-Seniorenresidenz übernahm. Es war ein risikoreicher Unternehmensstart, den sich Elisabeth und Wilhelm Krenn da trauten, ohne Eigenkapital, mit der Option auf ein Unternehmen, das gerade Insolvenz angemeldet hatte. Und es hat funktioniert. Heute besitzen die Krenns ein überaus gesundes Unternehmen, besser gesagt, sie vereinen unter einem Dach mittlerweile schon drei Unternehmen: die Ahorn-Residenz, die Stadtwald-Residenz und mit den Residencia Pflegediensten zwei rasant wachsende ambulante Dienste.

Beide sagen, dass es damals ein Sprung ins kalte Wasser war. Das Risiko zu scheitern genauso groß wie die Chance zum Erfolg. „Wir haben diesen Schritt nie bereut, “ erzählt Wilhelm Krenn, „nur dass wir es nicht schon 10 Jahre eher angepackt haben.“

„Die seniorengerechte, lichtdurchflutete Wohnung in der Seniorenresidenz und unser Pflegehotel bis hin zur stationären Pflege bei Krankheit oder im Alter…“ wie im Hausprospekt der ‚Ahorn-Residenz‘ über die zu mietenden Wohneinheiten beschrieben, ist das Ergebnis eines klugen Geschäftskonzeptes, das sich schon auf den ersten Blick von anderen Einrichtungen abheben soll. Es gibt in beiden Häusern je ca. 70 Apartments mit einer Größe von 30-32 m². Die Lage: stadtnah aber grün, mit (ganz zufällig) eigenem S-Bahn-Anschluss. Die Apartments können individuell eingerichtet werden und je nach den Bedürfnissen der Bewohnerinnen und Bewohner wird der hauseigene Service aktiv.

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Wer hierher kommt, muss nicht wieder ausziehen. Hier wird dafür Sorge getragen, dass selbst bei einer später auftretenden dementiellen Erkrankung für eine optimale Pflege gesorgt ist. „Wir kennen unsere Kundinnen und Kunden alle sehr genau und wir nennen sie auch bewußt so, weil wir unsere Aufgabe darin sehen, ihnen ein hohes Mass an Individualität, Privatheit, Geborgenheit, auch Sicherheit zu geben. Und natürlich auch darin, ihre Lebensqualität und Lebensfreude zu erhalten“, sagt Elisabeth Krenn, „Wir versuchen unbedingt – und das ist manchmal ganz schön teuer- den von uns angesetzten Betreuungsschlüssel von 1:4 zu halten. Die professionelle Pflege muss gewährleistet sein mit allem, was dazu gehört- und hier soll  niemand in unserem „Zentrum“ lange allein sitzen, der Sozialdienst steht immer bereit, für ein Gespräch, für kleine Hilfestellungen, für gemeinsame Aktivitäten. Allein unser Freizeit- und Kreativangebot ist sehr vielfältig. Wer also will – und natürlich noch kann, findet hier viel Ansprache und Mitmachmöglichkeiten. Wir veranstalten regelmässig Konzertbesuche mit hochkarätigen Musikerinnen und Musikern, fahren aber auch in die Essener Philharmonie, es gibt einen aktiven Singkreis und vieles mehr.“  „Für den gesamten Kreativ-, Beschäftigungs- und Veranstaltungsbereich ist meine Frau zuständig. Nicht zu vergessen, unsere Ausflüge z.B. nach Scheveninngen, Zandvoort, in den Allwetter Zoo …oder oder,“ ergänzt Wilhelm Krenn, „der organisatorische Aufwand ist erheblich, weil wir bei unseren Exkursionen eine 1:1 Betreuung gewährleisten müssen, da muss jeder mit ran – aber es macht uns allen auch immer wieder Spaß.“

„Wir sind nicht zertifiziert,  für uns – und nicht nur uns- sind die Zertifizierungskriterien höchst fragwürdig. Wir haben uns unsere Standards selbst gegeben und handeln nach der Devise, dass Qualität dann erreicht ist, wenn wir die von uns selbst gesetzten hohen Ansprüche an unsere Arbeit erreichen bzw. halten und unsere  Kundinnen und Kunden mit dieser Qualität zufrieden sind. Wir haben unsere eigene Küche, wir bereiten alle Speisen frisch zu, wir haben einen Arzt und eine Psychologische Psychotherapeutin im Haus, unser Personal ist gut qualifiziert und – hochmotiviert. Auch dafür, dass es der Belegschaft gut geht, sorgen wir. Wir wissen, dass man in diesem Beruf einen Burnout schon im Vorfeld vermeiden muss,“ ergänzt Wilhelm Krenn. „Und wissen Sie was? Wir werden vom Medizinischen Dienst der Krankenkassen mit der Bestnote 1,0 bewertet. Und wir kommen trotz des gewaltigen Aufwandes, den wir hier betreiben, mit unserem Geld aus!“ Hier spricht der Kaufmann, denn eines wissen die beiden Krenns genau: Es muss sich rechnen, sowohl für die Menschen, die kommen und bleiben wollen als auch für den Betrieb. 120 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wollen am Ende des Monats ihr Gehalt.

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Kann man sich so eine Unterbringung im Alter wirklich leisten?(Ja, man kann!) Ist das nicht nur etwas für ganz gut Situierten? (Nicht nur, aber richtig ist, das Sozialamt zahlt eine Unterbringung hier nicht, so Wilhelm Krenn). Können Angehörige hier auch übernachten? (Ja, es gibt hierfür Gästezimmer) Der Abend war, das war zu merken, für uns alle sehr ergiebig. Es gab eine Menge (Nach-)Fragen, die sich bei einem (sehr) feinen Imbiss natürlich noch viel besser besprechen liessen.

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Und wie sieht es mit der Warteliste aus? kam die Frage aus der Runde. „Jaaa, die ist lang,“ lächelte Elisabeth Krenn.

Gabriele Coché-Schüer

www.ahorn-residenz.de