Die Erfolgsstory: 2005 erdacht … 2006 und 2007 erstmals durchgeführt. Jedes Jahr waren 400 Frauen mit dabei. Seit drei Jahren zeichnet das unternehmerinnen forum niederrhein sich für diese Veranstaltung verantwortlich.
Projektmanagement und Initiatorin der Idee: Barbara Baratie
Vor 18.00 Uhr warten die ersten schon vor der Kinotür. Sie strömen sie in die Eingangshalle, meist in kleinen Gruppen, mit ihren Freundinnen, Müttern, Schwiegermüttern, Mitarbeiterinnen und Kolleginnen. Die 400 Besucherinnen, die eine Kinokarte ergattert haben, freuen sich schon auf einen schönen Abend und sind gespannt, welche Filme sie heute erwarten. „Blind Date“ so das Erfolgsmotto der FrauenFilmNacht in Kleve. Und sie werden nicht enttäuscht. Drei wirklich spannende Themen bietet das Kino heute und die Wahl ist nicht ganz einfach:
„Heute bin ich Samba“ – Der Film beginnt mit einer glitzernden Tanzshow auf einer Hochzeitsfeier. Auch die Gäste tanzen und das Hochzeitspaar schneidet die Torte an, die anschließend von vier Kellnern zurück in die Küche getragen wird. Dort herrscht geschäftiges Treiben, in der hintersten Ecke spülen drei Schwarze das Geschirr. Einer von ihnen ist Samba, der seit zehn Jahren als Einwanderer ohne Papiere in Paris lebt. Er verfolgt seinen großen Traum, eines Tages als Restaurantkoch zu arbeiten. Er wird jedoch verhaftet und landet in Abschiebehaft. In dieser scheinbar aussichtslosen Situation tritt Alice, eine dünnhäutige Karrierefrau, die sich nach einem Burnout nun ehrenamtlich in der Flüchtlingshilfe engagiert, in sein Leben. Ihre Kollegin Manu rät ihr, die Distanz zu wahren…
„Auf das Leben!“ – erzählt wir die Geschichte der ehemaligen Cabaret-Sängerin Ruth, einer sarkastischen und doch warmherzigen Frau, die erst durch die Zwangsräumung ihrer Wohnung und den damit verbundenen Umzug in ein Seniorenheim die Lust am Leben zu verlieren scheint. Da trifft sie auf den 29-jährigen Jonas, den das Leben ebenso wenig verwöhnt….
Hannelore Elsner brilliert in diesem Film, der mit 49 % der abgegebenen Stimmen dem Deutschen Hörfilmpreis ausgezeichnet wurde.
„Die Frau in Gold“ – blickt tief zurück in die deutsche Geschichte: Gustav Bloch (Allan Corduner) und seine Großfamilie werden nach dem Einmarsch der Nationalsozialisten 1938 in Wien enteignet – die Nazis berauben die jüdische Familie ihrer Kunstsammlung und vertreiben sie aus der Stadt. Blochs Tochter Maria Altmann (gespielt von der faszinierenden Helen Mirren) wird in den USA ansässig.
Alice Brauner gewinnt in Wien den Vienna Film Award 2015 für die beste deutsche Produktion.
Die Besucherinnen wurden durch die Szenen tief berührt.
Frauenpower – Frauen stärken Frauen
„Wir wollen heute nicht nur Spaß haben, sondern die Idee der Frauenfilmnacht ist, die geballte Frauenpower zu nutzen und andere Frauen zu stärken. Mit jeder Kinokarte wurde bereits ein Beitrag von 5,- € gespendet, der in diesem Jahr zwei Projekten zu Gute kommen wird, in denen Frauen Hilfe erfahren.
In diesem Jahr geht ein Teil des Erlös der Frauenfilmnacht an das Klever „Frauen-Cafe“, zu dem Maria Schneider-Bleß mit einem großen Team aus Ehrenamtlichen im Verein „Haus der Begegnung – Beth HaMifgash“ freitags vormittags Frauen einlädt, die sich aus Krisengebieten zu uns geflüchtet haben und hier Gemeinschaft und Nähe erfahren“, so Barbara Baratie, Geschäftsführerin des unternehmerinnen forum niederrhein, das zu dieser Benefiz-Veranstaltung eingeladen hat.
„Zum anderen unterstützen wir in diesem Jahr gezielt Frauen in Afrika mit Mikro-Krediten. Damit möchten wir das langjährige Engagement von Dr. Elke Kleuren-Schryvers und ihrem Team in der Aktion „Pro Humanität e.V.“ unterstützen“, so Gabriele Coche´-Schüer, Vorsitzende des forums.
„Und Frauen in ihrer wirtschaftlichen Unabhängigkeit – und wenn es noch so kleine Schritte sind – zu stärken, das passt gut zu uns, denke ich“, so Coché-Schüer.
Es ist uns wichtig, ein Zeichen von Partnerschaft in der Welt – rund um den Globus – zu setzen, gerade, um auch Frauen, die in ihren Herkunftsländern für das Überleben Ihrer Familie sorgen, zu bestärken, ihre Lebenssituation nachhaltig zu verbessern“, so Nina Kiesow. Karsta Dietert weiß: „Am Niger reichen schon 38,- € für ein Schaf oder 60,- € für ein Kälbchen, mit dem der Unterhalt der Familie gesichert werden kann. Je mehr Gelder bereitstehen, desto mehr Frauen können von diesen Krediten profitieren“. „Viele Frauen waren nach der Filmnacht gerne bereit, noch den einen oder anderen Euro in unser Sparschwein zu stecken, um einfach etwas mehr zu geben, denn wir wissen alle, wie privilegiert wir hier leben“, berichtet Jessica Saum. Die junge Unternehmerin aus Wesel ist ebenso wie viele Frauen aus dem Unternehmerinnennetzwerk voll Begeisterung mit dabei.
Als kleines Dankeschön hatten sich Unternehmerinnen etwas einfallen lassen und kleine Geschenke an die Spenderinnen verteilt. Da gab es kleine Taschen, Designer-Nachtwäsche und andere schöne Überraschungen.
Die Frauenfilmnacht war damit noch lange nicht zu Ende. In der CASA CLEVE ging´s mit Chill Out Musik und guten Gesprächen noch bis in die tiefe Nacht hinein weiter und frau ist sich sicher:
2017 gibt´s die nächste Frauenfilmnacht. Reservieren Sie heute schon den Abend des 9.3.2017…