„In every life we have some trouble,
but when you worry you make it double.
Don’t worry, be happy.“
Bobby McFerrin, Musiker u.Sänger, *1950)
Ach ja, Glück hätten wir alle gerne. Gerne auch ein wenig Balsam für die Seele.
Und in diesem Jahr, in dem alles anders ist als sonst, ganz besonders.
Es brauchte also jemanden, der sich gut auskennt mit dem Glück und mit dem Balsam und dem Frohsinn, den wir nicht verlieren wollen.
Maike van den Boom – die Glückserklärerin!
Wir hatten schon einmal das (außerordentliche) Vergnügen. Im vergangenen Jahr war sie schon einmal bei uns am Niederrhein, bei Mercedes Herbrand in Kevelaer. Damals erzählte sie den über 100 Gästen, dass Unternehmen in Skandinavien sehr viel für die Arbeitszufriedenheit ihrer Teams tun. Sie wissen, dass wenn ihre Belegschaften an ihrem Arbeitsplatz glücklich sind, sie bei aller glücklichen Entspanntheit doch umso viel mehr produktiver, innovativer und zufriedener sind.
Dieses Mal waren w i r persönlich das Ziel ihrer glückbringenden Ansprache. Wir haben es in diesem Jahr, in dem ein heimtückisches mieses Virus unser Leben beherrscht, auch dringend nötig.
Denn es muss u n s gut gehen, wenn wir positive Signale und Impulse aussenden wollen.
Maike van den Boom überträgt ihre positive Energie und Kraft ganz schnell und intensiv auf ihre Zuhörerschaft, wenn man sie live erlebt. Aber wie würde es sein, wenn sie uns virtuell auf Frohsinn einstimmen will?
Online! Ein Frohsinn- und Glücksevent- da mochte frau gespannt sein. Zugegeben, allein ihr Einladungsfoto machte irgendwie schon gute Laune, aber reicht das für anderthalb online-Stunden?
30 Mitmacherinnen hatten sich angemeldet. Beachtlich, zumal viele Frauen ja durchaus gewöhnt sind, abends lange zu arbeiten und sich für diesen Abend extra die Zeit genommen haben mussten. Und es waren wieder Gäste dabei.
Nach unseren Videokonferenzen und online-Seminaren der letzten Monate klappt es immer besser mit der Technik, Bild und Ton können bereits pannenfrei geregelt werden (Auch ein positiver Effekt: man muss sich mit der digitalen Kommunikation beschäftigen, ob man das je wollte oder nicht.)
Alle, die sich angemeldet hatten, hatten rechtzeitig ein Päckchen mit einem kleinen Prosecco bekommen, dieser und eine kleine Kerze sollten an diesem speziellen Abend zuhause vor dem Laptop für die gewünschte entspannte vorweihnachtliche Atmosphäre sorgen.
Das hat geklappt, wie man in einem kurzen Feedback vernehmen konnte. Kurze Nachfrage von Maike: „Und? Wie ist die Stimmung da draußen?“ „Mal so mal so“ lässt sich die allgemeine Verfasstheit knapp zusammenfassen.
„Gut- glückliche Menschen können ruhig mal mies drauf sein!“ stieg die Glücksforscherin ins Thema ein. „Wer kennt solche Tage nicht, wo man morgens beim Wachwerden eigentlich schon weiß, dass man besser liegenbleibt, dass es draußen grau in grau ist, dass heute nur miese Termine anstehen, dass heute ein bad-hair-day ist. Das ist in Ordnung und normal.“
Es stellt sich dann aber bald die Frage, wie man seine Stimmung wieder ins Positive dreht, wie man es hinbekommt, auch dunkle Tage zu meistern. Wie macht man sich selbst glücklich?
Durch gute Beziehungen zu anderen Menschen. Beziehungen sind im Moment wichtig. „Es ist erwiesen, dass Menschen, die in guten Beziehungen zu anderen stehen, besser geschützt gegen Krankheiten sind. Gute menschliche Beziehungen stärken nachweislich die Psyche“, so Maike van den Boom, „die Zeit, die man zusammen mit anderen Menschen verbringt – das ist die wirkliche Essenz! Und in dem Moment, wo du auch noch etwas für andere tust, wirst du bedeutungsvoll. Wir könnten uns z.B. zur Entspannung eine Thaimassage gönnen- dann geht es uns gut – aber noch besser wäre es, wenn wir die Thaimassage an jemanden verschenken würden. Glücksgefühl verdoppelt sich so.“
„Wir haben immer zu wenig Zeit, sind immer gestresst. Aber in dem Moment, in dem man ganz anderen hilft oder ganz bewusst etwas für andere tut“, so Maike v.d.Boom, „tut man etwas ‚für die Herde‘. Einfach mal fragen, was kann ich für dich tun?“
Was hilft weiter, damit wir uns wohl und glücklich fühlen? Zum einen: Menschen meiden, die eine negative Energie verbreiten. Negatives Denken entzieht uns und unserer Umgebung Energie. Negatives Denken und Dauerstress sorgen dafür, dass wir nicht mehr über unseren Tellerrand schauen können, unser Blickwinkel engt sich ein. Zum anderen: Wir selbst müssen (wieder) lernen, positiv zu denken, weil das auch in Krisenzeiten kreativer und produktiver macht. Wir sollten die Gesellschaft von Menschen suchen, die Energie und Lebensfreude ausstrahlen. Auch das ist etwas, was wir zwar intuitiv wissen, aber immer noch nicht konsequent leben.
„Ich bin auch der Überzeugung, dass Krisen ihr Gutes haben. Selbst ich, die ja quasi von Berufs wegen für Glück sorgen will, stand im März erst einmal vor der Situation, dass mein prall gefüllter Terminkalender von jetzt auf gleich leergefegt war. Nichts. Alles abgesagt. Lockdown. Auch ich hatte erst einmal eine Art Schockstarre. Die Zeiten waren und sind gerade hart. Aber schnell war klar: Ich musste mich neu erfinden. Wir alle müssen weiter flexibel sein. Aber auch das ist wahr: Menschen, die sich was trauen, sind glücklicher“, so Maike van den Boom.
Ja, und wenn all diese positiven Gedanken und Ratschläge nicht helfen?
„Dann heißt es eine Liste machen und rechts und links in den Spalten aufschreiben, was dein Leben bisher ausgemacht hat, was du hattest, was dir fehlt, was hast du verpasst und vor allem, was hast du immer noch an Potenzial, guten Verbindungen und Kreativität, was willst du noch? Dann siehst du sehr schnell, für wieviel du dankbar sein kannst. “
„Man weiß selten, was Glück ist,
aber man weiß meistens was Glück war.“
Francoise Sagan, franz. Schriftstellerin, 1935 – 2004
Maike van den Boom nur zuzuhören (was wirklich schön ist), war aber nicht der Plan. Sie schickte uns zu viert oder fünft in Breakout-Räume (ja- wir lernen täglich dazu) mit der Aufgabe, zu überlegen, was wir tun können, um anderen ein bisschen Glück und Frohsinn zu schenken- und uns gleich mit glücklich zu machen.
Da zeigte sich schnell, dass doch schon eine Menge an Kreativität und Wille zum „doppelten“ Glück im forum präsent ist.
Es waren sehr schöne Ideen und kleine Aufmerksamkeiten, die zusammengetragen wurden, vom Wunderkerzen und ‚miracoli‘ verschicken, einer digitalen gemeinsamen Weinprobe bis hin zu schönen handgeschriebenen Karten oder einfach nur freundliche Augen über der Maske:
Einige davon sind in den letzten Wochen und Monaten schon in die Praxis umgesetzt worden. Kleine, ausgefallene, manchmal witzige Aufmerksamkeiten, die eine große Wirkung bei den so Beschenkten hervorgerufen haben.
Wie sagte Maike dann auch richtig: „Am Ende geht es doch immer um die Souvenirs, die euch später lächeln lassen!
Online geht! Es ist erstaunlich, wieviel Emotion und Atmosphäre sich virtuell entwickeln lassen. Es war nach Kathrin Spielvogel (die auch zu Gast war) im Oktober das zweite digitale Treffen. Persönliches Sehen und Sprechen bleiben weiterhin unerreicht, schon allein, um neue Mitgliedsfrauen gebührend zu begrüßen, aber besondere Zeiten erfordern halt besondere Maßnahmen. Und sollten irgendwann in naher Zukunft (und das hoffen alle), die Corona-Beschränkungen aufgehoben sein, dann kann das unternehmerinnen forum niederrhein auch hybrid!
Text: Gabriele Coché-Schüer
Grafiken: Maike van den Boom
Screenshot: Marjolein van der Mey
Glück ist das Maß oder der Grad, in dem ein Mensch mit der Qualität
seines eigenen Lebens insgesamt zufrieden ist.
Also das Maß, in dem man das eigene Leben mag.
Demnach kommt es darauf an, wie wir selbst die Dinge beurteilen.
Ruut Veenhoven, Direktor der World Database of Happiness