Vier Tage lang zeigte uns Alexandra Hachmann von „bella casa“ zusammen mit Ihrer Schwester Britta das, was man immer als Bild vom Schlaraffenland im Kopf hat, im wirklichen Leben: das Piemont. Schon bei der Ankunft in Mailand liess sich erahnen, dass die Sonne uns verwöhnen würde.Und so wurden es herrlich entspannende Tage, auch wenn wir ein gut gefülltes Arbeitsprogramm absolvieren wollten: direkt vor Ort in italienischen Unternehmen etwas über deren Geschäftsstrategien.
Die ‚Cascina San Michela‘ und die ‚Cascina della Musica‘ ließen keine Wünsche offen. Herrliche Zimmer, ein wundervoller Ausblick auf die angrenzenden Weinfelder und die hügelige Landschaft des Piemont öffneten die Herzen aller Reisenden.
MIt einem grandiosen Lunch verwöhnte uns zur Einstimmung der Hausherr, Arno Sgier, und sein Team auf der Sonnenterrasse. Danach stand der erste Unternehmensbesuch auf der Tagesordnung. Es ging zu Fuss in ein nahegelegenes, seit vielen Jahren von der Familie bewirtschaftetes Weingut. Signore Ada spazierte mit uns durch die Weinreben und ließ uns den herrlichen Wein probieren.
Am nächsten Tag spazierten wir zum Mozzarella Handwerksbetrieb von Pepe. Antonio Copeta und seine Mitarbeiter erwarteten uns bereits vor dem Laden. Mit einfachen Handgriffen machten sie die Herstellung des beliebten Käses zu einem sinnlichen Erlebnis. Verführerisch war auch die Mozzarella-Stracciatella „Burrata“. Selbstverständlich wurde das Angebot von den vielen köstlichen Käsesorten mit und ohne Nuss, mit und ohne Kräuter, umrahmt. Bester Wein verfeinerte die Verkostung.
Am Nachittag ging es dann zum Weinkeller Canelli – einem Unesco-Weltkulturerbe. Die Architektur und Lagerung ausgezeichneter Weine der Region wurde uns von einer schon sehr erfahrenen jungen Winzerin gezeigt. Eine Ur-Aufführung der neuen Licht-Show zeigte die Geschichte des Weinkellers, der bei der Überschwemmung vor einigen Jahren stark in Mitleidenschaft gezogen wurde und in gemeinsamer Aktion aller Bürger wieder nutzbar gemacht wurde.
Im Haus des verstorbenen Grappameisters Levy in Neive erfuhren wir von den Vermarktungsstrategien des „alten Kautzes“, wie viele ihn nannten. Handbemalte Etiketten zierten seine Grappaflaschen, von denen noch einige in den Vitrinen zu bestaunen waren. Der Geist des ‚Alten‘ war im Haus noch spürbar. Pavarotti und andere bekannte Italiener liebten seinen Grappa und verehrten den Alten. Wieder andere waren gar nicht gut auf ihn zu sprechen, denn es kam durchaus vor, dass er ihm nicht genehmen Menschen die Tür vor der Nase zuschlug und sich weigerte, ihnen seinen Grappa zu verkaufen.
Im Weinanbaugebiet des Barolo findet man zahlreiche Haselnussfarmen. So besuchten wir ein junges Ehepaar auf ihrer Haselnussfarm. Ehe wir uns versahen, buken wir schon gemeinsam eine Haselnusstorte und während diese im Backofen verschwand, entführte uns der Hausherr in den Haselnusshain. Hier erfuhren wir von den Vermarktungsstrategien des Paares, von dem Aufwand, den ein Haselnusshain bedeutet und auch von großen Konzernen, wie Ferrero, die zwar mit dem Piemont werben, ihre Haselnüsse aber lieber kostengünstiger in der Türkei erwerben.
Dann lockte der Trüffelmarkt in Alba. In der kleinen Stadt im Piemont gab es viel zu entdecken. Kleine Gässchen, schöne Fußgängerzonen. Hier gab es für jede viel zu sehen.
In Mailand zog die gerade laufende Expo zehntausende von Besuchern an und so war die Stadt auch völlig überlaufen. Wir haben noch einen kurzen Spaziergang gewagt, vorbei am Dom, durch die Galleria Vittorio Emanuele vorbei an Gucci, Versace und vielen anderen Top-Modemarken, und natürlich entlang der Scala, ging es – nach einem sahnigen Eis auf der Faust – weiter nach Monza.
Wie all die Tage zuvor erwartete uns ein reichhaltiges 4-Gang-Menü mit dem Besten, das Italien zu bieten hat. Bevor es mit dem Flieger nach Hause ging, gab es noch ein wenig Zeit, nach Lust und Laune zu schoppen.
Die Reise war – im wahrsten Sinne des Wortes- voller köstlicher und inspirierender Eindrücke und einem intensiven, guten Miteinander und inspirierenden Eindrücken, die wir für unser Geschäftsleben nutzen werden. Eine rundum spannende und auch entspannende Zeit im Schlaraffenland.
Bilder: Petra Gellinger, Alexandra Hachmann